Der Guide unserer Wanderung empfahl uns den Nachtbus für unserer Weiterreise nach Mandalay zu nehmen. So fanden wir uns also in dem auf Kühlschranktemparatur gekühlten Bus wieder und versuchten trotz dem taghellen und lauten Bildschirm mit birmanisch Karaokemusik zu schlafen. Zehn Minuten vor 4 Uhr wurden wir geweckt – wir waren bereits angekommen. Eine überteuerte Taxe brachte uns zu unserem Hotel. Die geweckten Portiers kannten die Situation wohl schon. Sie hießen uns willkommen, drückten uns ein Wifi Passwort in die Hand und meinten wir könnten auch auf einer Holzbank in der Lobby schlafen. Als wir die abgedunkelte Lobby betraten, hörten wir ein Bonjour von einer anderen Bank, auf der bereits ein französisches Frühankommerpärchen zu schlafen versuchte.
Nachdem wir uns später in unserem Zimmer noch einmal richtig ausgeschlafen hatten machten wir einen kleinen Bummel über den Markt. Später am Tag ließen wir uns von zwei Motorradtaxen zum Fuß des Mandalay Hill kutschieren. Von dort aus stiegen wir die 1729 Stufen bis zum Gipfel hinauf, um den Sonnenuntergang zu genießen.
Bereits am ersten Tag in Myanmar wurde uns von anderen Reisenden eine ganztägige Taxifahrt mit dem Fahrer Mohamed durch Mandalay und Umgebung empfohlen. Los ging es früh um acht zur Besichtigung des Mahamuni Tempels. Dann standen Besuche einiger spannenden lokaler Gewerbe auf dem Programm. Besonders beeindruckend waren die Goldschläger welche mit ihren Hämmern im Sekundentakt auf die zwischen Bambusblättern geschichtete Goldschichten einschlagen um diese hauchdünn auszuwalzen. Ausserdem schauten wir uns bei den Buddhasteinmetzen und einer Holzwerkstatt um. Wieder wurde auf Wunsch den neugierigen Touristen alles erklärt, aber ganz im Gegensatz zur Tour auf dem Inle-See wurde man nie belagert und gedrängt irgend etwas zu kaufen.
Weiter ging es nach Amarapura, denn ein Spaziergang auf der U-Bein Brücke durfte natürlich nicht fehlen. Auf dem Weg zu den Bergtempeln in Sagaing machten wir an einer Klosterschule halt, die momentan über 2000 Kinder aus dem ganzen Land aufgenommen hat, welche sich eine normale Schule nicht leisten können. Dort trafen wir Silvan und Veronica aus der Schweiz. Die beiden kamen auf ihrer längeren Reise hier vorbei, sahen dass hier dringend Hilfe gebraucht wird und sind geblieben. Seit zwei Wochen wohnen sie bereits in der Schule und unterrichten Englisch. Silvan, früher Lehrer in der Schweiz, möchte mit Veronica nächstes Jahr mit einem Arbeitsvisum zurück kommen um die Schule organisatorisch und mit Projekten finanziell zu unterstützen.
Die Besichtigung der Schule und das Gespräch mit Silvan sprengte unseren Zeitrahmen völlig. Somit konnten wir der Insel Inwa mit ihren historischen Bauten nur noch einen gehetzten Kurzbesuch abstatten.
Tips für Myanmar Reisende
Die Reise mit dem Nachtbus ist eine gute Ideen wenn man Zeit und Budget sparen muss. Zumindest auf der von uns gewählten Strecke scheint die Ankunft vor 4 aber Usus zu sein. Wohl dem, dessen Hotel um diese Zeit die Tür öffnet.
Die Empfehlung für das Royal City Hotel geben wir gerne weiter. Nette Zimmer und sehr freundliche Mitarbeiter. Eine Taxiausflug mit Mohammed, welcher sein Taxi eben vor diesem Hotel stehen hat, war für uns die richtige Art die Stadt und ihre Umgebung kennen zu lernen.