Ankunft im Land der Kiwis

Ankunft im Land der Kiwis

Nur drei Stunden dauerte der Flug von Nadi / Fiji bis nach Auckland / New Zealand. Gefühlt die gleiche Zeit nahm sich die Bio-Security bei der Einreise um ganz genau unsere Wanderschuhe und unser Zelt zu untersuchen. Glücklicherweise hatten sich dort keine lebenden blinden Passagiere versteckt. So ein „Dreistundenflug“ reichte auch aus, um vom feuchtwarmen Sonnenschein der Südsee in den kalten Regen des neuseeländischen Früh-Frühlings zu gelangen.

Ganz in der Nähe des Flughafens übernahmen wir unseren Camper, der uns in den nächsten fast vier Wochen als Zuhause dienen soll. Ein ganz neues Fahrgefühl. Das letzte mal, als wir hinterm Steuer eines Fahrzeugs saßen, glitten wir in einem nagelneuer Honda Hybrid mit Automatikgetriebe über Amerikas zwölfspurige Autobahn. Nun fanden wir uns in einem steinalten VW-Camper mit 260 000 Kilometern und ausgelutschtem Getriebe wieder, welchen wir nun im zweiten Gang die kurvigen, schmalen und steilen Schotterstraßen der Coromandel Halbinsel hinaufquälten. Ach so: und Linksverkehr – falls die Straße zwei Spuren hergibt.

Auch ungewohnt war, dass es hier um 18:00 bereits dunkel wurde. (Was uns eigentlich hätte klar sein sollen – ist hier doch gerade erst Frühlingsanfang.) So verbrachten wir unsere erste Nacht in einer Seitenstraße, nahe einer Ansammlung weniger Häuser, weitab von jedem Campingplatz.

 

Schon am nächsten Tag zeigte sich die Sonne und so erkundeten wir die Coromandel Halbinsel bei strahlend blauem Himmel, wanderten durch die Rapaura Watergardens und entlang der alten Goldgräberbahn am Karanghake Gorge Walk. Ganz im Gegensatz zu unserer Reise in der amerikanischen Hochsaison scheint ausser uns niemand Neuseeland im Frühling bereisen zu wollen. Die Wanderwege hatten wir oft ganz für uns alleine und auf dem ersten Campingplatz wurden wir nicht mit einem „No Vancancy“ sondern mit einem „Ihr seid meine ersten Gäste seit zwei Tagen, sucht euch einen hübschen Platz aus und macht's euch gemütlich“ begrüßt.

Ein Highlight in den ersten Tagen war unsere frühmorgendliche Wanderung zur Cathedral Cove in der Mercury Bay. Danach wäre eigentlich ein heißes Bad in einer selbstgegrabenen Badewanne an der Hot Water Beach geplant gewesen. Doch im Gegensatz zu den Verheissungen unseres Reiseführers hatten weder wir noch die anderen Heisswassersuchenden mit ihren Spaten Glück und das Wasser blieb kalt.